Es ist eine Idee, die der LandKiez-Verein seit seiner Gründung verfolgt: einen Hofmarkt auf dem ehemaligen Gutshof Weitzel zu initiieren! Im Rahmen ihres NEB_PROJEKTs geht es den Aktiven darum, die alte Hofanlage mit Scheunen und Nebengebäuden Stück für Stück in eine gemeinschaftliche Nutzung zu überführen. Sowohl den Dorfbewohnern und Dorfbewohnerinnen als auch regional und überregional Interessierten soll der Hof Erfahrungen der Selbstentfaltung, Partizipation und Begegnung ermöglichen.
Dafür war ein Markt naheliegend – und trug Früchte. Am 11. Oktober 2025 kamen rund 350 Interessierte aus dem Ort und den umliegenden Dörfern zu Besuch, schauten und kauften, kamen miteinander ins Gespräch und informierten sich bei den Vereinsmitgliedern zur Zukunft des ehemaligen Gutshofs. Bislang engagieren sich 19 Mitglieder aus Nachbarschaft, Familie und dem Freundeskreis der Hoffamilie Held im LandKiez e. V. Sie planen, organisieren und gestalten, so auch den 1. Hofmarkt.
Ein gelungener Auftakt.
Das NEB_NETZWERKBÜRO erreichte ein Erlebnisbericht des Vereins zum 1. Hofmarkt, geschrieben von Sarah Labusga.
Der 1. Hofmarkt des LandKiez e.V. in Thondorf. Ein voller Erfolg
Die Straße, die zum Gutshof Weitzel führt, ist am Samstag, den 11. Oktober 2025, komplett zugeparkt mit Autos. Doch niemand ärgert sich darüber. Ganz im Gegenteil – es kommt Freude auf, denn: Der Grund für den Andrang war der 1. Hofmarkt auf dem Gutshof Weitzel, organisiert vom LandKiez e. V. Offensichtlich lockte dieser eine ganze Menge Menschen nach Thondorf. So wurde an diesem herbstlichen Oktobersamstag endlich eine Idee realisiert, die den Verein seit seiner Gründung begleitet – und zwar mit vollem Erfolg. …
Bereits vor dem offiziellen Start um 10.00 Uhr trudelten die ersten Marktbesucher*innen ein und brachten Neugier, Stöber-Laune und Lust auf Begegnung mit. Das war die richtige Mischung für diesen Tag, an dem sowohl der Innenhof als auch die Scheune und der ehemalige Stall prall gefüllt waren. Von frischen Lebensmitteln über Alpaka-Wolle und handgemachter Kleidung bis hin zu Schmuck – in wunderschöner Atmosphäre konnte gestöbert, gestaunt und gekauft werden. Ein echter Hingucker unter den Ständen war derjenige mit gedrechselten Figuren, wo man dem Künstler sogar direkt bei der Arbeit zuschauen und sich begeistern lassen konnte. Dabei war für das Auge von Kunstliebhaber*innen sogar noch mehr geboten: Diverse Holzreliefs, Linol-Schnitte, Malereien und Graffiti waren ausgestellt und konnten erworben werden. Als würden diese Kunstwerke immer dort hängen, gaben sie den alten Gemäuern des ehemaligen Stalls ein besonderes Flair. Und wer Lust hatte, ein Pläuschchen mit bekannten Gesichtern aus Thondorf zu halten oder aber neugierige Angereiste aus Klostermannsfeld, Benndorf oder aus anderen umliegenden Dörfern kennenzulernen, war hier an richtiger Adresse.
Zugleich war das Event eine gute Gelegenheit, mit den Mitgliedern des LandKiez e. V. ins Gespräch zu kommen und etwas über den Verein zu erfahren. Denn diese waren natürlich überall zugange, ob stellvertretend als Verkäufer*in hinter einem Stand, mit Bastel-Angeboten für Kinder oder am Grill. Bereits Tage und Wochen vor dem 11. Oktober waren die Vereinsmitglieder aktiv. Damit der Markt möglich gemacht werden konnte, war einiges zu tun. Allen voran mussten Produzent*innen gefunden werden, die Lust und Zeit hatten ihre Waren anzubieten. Zudem waren auf dem Hof noch so einige Handgriffe notwendig. So wurde viel organisiert und fleißig gewerkelt, um den Stall als Galerie Markt-tauglich zu bekommen, potenzielle Schlammlöcher im Innenhof noch rechtzeitig mit Schotter zu füllen und mit sanftem Licht für das gemütliche Ambiente in der Scheune zu sorgen. Die motivierten Mitglieder des LandKiez e. V. packten tatkräftig an.
Karoline und Christian Held, die den Hof bewohnen und im Vorstand des Vereins sind, waren erleichtert, zu sehen, wie gut die Bandbreite an Ständen bei den insgesamt rund 350 Besucher*innen ankam. Nicht zuletzt, weil alle Produkte sehr hochwertig und ausnahmslos regional waren. Besonders schön sei auch gewesen, zu spüren, wie gern die Menschen sich während des Marktes auf dem Hofareal aufhielten.
„Während der Planung und Organisation von so einer Veranstaltung male ich mir immer aus, dass ganz viele Menschen kommen und eine gute Zeit miteinander haben und diesen Ort hier beleben. Es stecken viel Herzblut und auch Arbeit in der Vorbereitung. Ob das dann aber wirklich so wird und gut ankommt, weiß man dann erst, wenn es so weit ist – das ist natürlich aufregend und man hofft immer, dass es gelingt“, sagt Karoline Held. Gut angekommen ist der Hofmarkt, das ist sicher! Nicht nur, weil der Hof schnell gerappelt voll und die Freude beim Stöbern klar ersichtlich war. Auch für die Standbetreiber*innen war der Markt ein erfolgreicher Tag. Die Besucher*innen haben viel gekauft und somit dafür gesorgt, dass es sich für die Standbetreiber*innen auch finanziell gelohnt hat. Bester Beweis war sicherlich der Bäcker, bei dem am Ende des Tages nicht viel mehr übrig war als die letzten Krümel auf dem Kuchenblech.
Offensichtlich waren also reichlich Naschkatzen unterwegs. Deren feine Gaumen erfreuten sich nicht nur am Kuchen, sondern waren auch beim Marmeladenwettbewerb gefragt. Dieser fand parallel zum Markttreiben statt. Und er war clever organisiert. Zu Beginn konnten Teilnehmende ihre besten Konfitüre-Kreationen mitbringen. Die 32 eingereichten Gläser mit allerlei Fruchtaufstrich-Varianten wurden eingehüllt, mit Nummern versehen und an den Ständen verteilt. Die Besucher*innen konnten während ihrem Rundgang, ausgestattet mit kleinen Brotstücken, verkosten und anschließend Punkte vergeben. Feierlich mit Überreichung eines Präsents wurde schließlich eine Thondorferin zur Marmeladenkönigin gekürt. Darüber freut sich auch Marie Wagner vom LandKiez e. V. und sagt: „Einfach toll, dass es funktioniert hat – der Marmeladenwettbewerb, das Markttreiben und das Drumherum. Alle hatten eine gute Zeit hier. Und ich bin sehr beeindruckt, wie viele Menschen auch aus Dörfern von weiter weg hier waren und extra gekommen sind. Das macht große Freude!“
Alles in allem ein sehr gelungener Tag, der schon jetzt nach Wiederholung ruft.



