„An die Substanz“ – Historisches Bauhaus trifft Neues Europäisches Bauhaus

 

Ein Abend der Verbindungen in Brüssel! Rund 90 Gäste folgten am 4. November der Einladung der Landesvertretung Sachsen-Anhalt bei der EU zu einem Abend, der das UNESCO-Welterbe Sachsen-Anhalts, das historische Bauhaus Dessau und das Neue Europäische Bauhaus zusammenführte. Unter dem Titel „UNESCO-Weltkulturerbe Sachsen-Anhalt – 100 Jahre Bauhaus Dessau und das Neue Europäische Bauhaus“ wurde sichtbar, wie sich Tradition, Gegenwart und Zukunft gegenseitig durchdringen und bereichern.

Katrin Kanus-Sieber, Leiterin des NEB_NETZWERKBÜRO Sachsen-Anhalt, führte als Moderatorin durch das Programm und eröffnete damit einen Raum für den Austausch über Kontinuitäten, Entwicklungen und neuen Perspektiven zwischen dem historischen Bauhaus und dem NEB. An die einführenden Worte von Carmen Johannsen (Landesvertretung Sachsen-Anhalt bei der EU) schloss der Vortrag von Dr. Barbara Steiner (Stiftung Bauhaus Dessau) an. Im Zentrum standen die Frage nach Materialien, Ideen und Werten des Bauhauses sowie der Blick auf das Jubiläumsjahr „An die Substanz. Bauhaus Dessau 100“, das von September 2025 bis Ende 2026 die Auseinandersetzung mit dem Bauhaus in seiner materiellen wie geistigen Fundamentierung neu beleuchtet.

Einen künstlerischen Akzent setzte die Tanzperformance von Celia Millán, die Oskar Schlemmers Stäbetanz aus dem Jahr 1928 neu interpretierte. Der Abend führte damit nicht nur historisch, sondern auch ästhetisch zurück zu einem zentralen Erbe des Bauhauses.

In der Podiumsdiskussion mit Pernille Weiss-Ehler (Europäische Kommission), Dr. Werner Möller (Stiftung Bauhaus Dessau) und Thies Schröder (Forum Rathenau e. V.) – beide Verbundpartner im NEB_PROJEKT Reallabor ZEKIWA Zeitz – rückten Fragen der Verstetigung des Neuen Europäischen Bauhauses in den Mittelpunkt. Diskutiert wurden Wege, wie sich dessen Werte langfristig und lokal verankern lassen und welch wichtige Rollen dabei regionale Netzwerke spielen.

Der anschließende Stehempfang bot Raum für vertiefende Gespräche. Für einen spielerischen Zugang zum Thema sorgte das UNESCO-Welterbe-Glücksrad, das großen Zulauf fand. Zu gewinnen gab es spannende Preise, die allesamt einen Bezug zu den Welterbestätten in Sachsen-Anhalt hatten und das kulturhistorische Spektrum des Landes noch einmal auf besondere Weise erfahrbar machten.

Der Abend zeigte eindrücklich, wie wirkungsvoll sich Brücken zwischen dem historischen und dem Neuen Europäischen Bauhaus schlagen lassen – auch wenn die Herausforderungen heute andere sind als damals, bleibt der Weg des offenen, freien Denkens ein verbindendes Element: „Bauhaus war und ist Freiheit im Denken.“

Fotorechte: ©Elza Lőw

 

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