Gratulation! Ein beispielgebend nachhaltiges und zukunftsweisendes Projekt ist am 26. November 2025 mit dem Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2025 geehrt worden: die Sanierung und Umnutzung des Alten Schlachthofs zum Theater in Naumburg (Saale)!
Der historische Schlachthof von 1891 wurde nach mehr als 100 Jahren vielfältiger Nutzung behutsam zum Theater Naumburg umgebaut. Für die gelungene Umsetzung erhielten das Architekturbüro Peter Zirkel Gesellschaft von Architekten mbH, Dresden, und die Stadt Naumburg (Saale) den mit 3.500 Euro dotierten Preis. Die achtköpfige Jury unter Vorsitz von Prof. Carsten Wiewiorra, Architekt und Innenarchitekt aus Berlin, würdigte das Projekt in seiner „minimalen und gestalterisch herausragenden Umsetzung“ und hob hervor: „Das zur Erschließung und Verteilung erforderliche Foyer wurde sensibel in die Bestandssituation eingefügt. Die Umbauten reduzieren sich auf das absolut notwendige und zeigen damit die Haltung, Bestand einer zukunftsfähigen Transformation zu unterziehen, und deklinieren die Suffizienzprinzipien konsequent und vorbildlich durch: Es wird nur zugefügt was unbedingt notwendig und angemessen ist.“
Fünf Auszeichnungen gingen an: den Umbau und die Sanierung der Hyparschale in Magdeburg, den Neubau des Museum Lützen 1632 in Lützen, die Sanierung und Erweiterung eines Fachwerkhauses in der Welterbestadt Quedlinburg, den Spielplatz Ackerstraße und Nachbarschaftspark Gartenstraße in Dessau-Roßlau sowie den Umbau und die Sanierung einer ehemaligen Scheune zu einem Wohnhaus in Ummendorf. Aus den elf Projekten der engeren Wahl hat die Öffentlichkeit den Publikumspreis gewählt: das Konzerthaus Liebfrauen in Wernigerode.
Die Preise und Auszeichnungen wurden während einer Festveranstaltung in der Hyparschale Magdeburg durch die beiden Auslobervertreter Sven Haller, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, sowie Prof. Axel Teichert, Präsident der Architektenkammer Sachsen-Anhalt, überreicht. Beide würdigten die Vielfalt der 38 Einreichungen. In beeindruckender Dichte fänden sich Zeugnisse der Geschichte und Baugeschichte über das ganze Land verteilt. Jede Wiederbelebung eines ungenutzten und geschützten Gebäudes und jede gestalterische Transformation einer Freifläche gilt als Erfolg, und knapp die Hälfte der Bewerbungen widmet sich erneut dem Bestand.
In den prämierten Arbeiten zeigen sich dabei Haltungen, die mit den zentralen Werten des Neuen Europäischen Bauhauses korrespondieren, vom Weiterbauen im Bestand bis hin zu einer verantwortungsvollen Material- und Gestaltungskultur. Sachsen-Anhalt ist Umbauland!



