Die Hochschule Merseburg plant, ihre Alte Mensa zu reaktivieren. Und hofft nach deren langem Leerstand auf ein Happy End.
Über die Chancen einer möglichen Förderung im Rahmen des JTF (Just Transition Funds) für denkbare (Zwischen)Nutzungen des 1974 erbauten Haus tauschten sich am 30. November 2023 die gut 25 Teilnehmenden, darunter Oberbürgermeister Sebastian Müller-Bahr, während der 2. NEB_ONTOUR des NEB_NETZWERKBÜROs in Merseburg aus. Sie informierten sich während eines Campusspaziergangs über bauliche Entwicklungen des Campusgeländes ebenso wie über den Zustand der Mensa und deren Zukunft, auch als mögliches NEB-Projekt in der JTF-Förderung.
Kunst am Bau als Aktivator
Es geht um Chancen, etwa um die eines ressourcenschonenden und ökologischen Umgangs mit der vorhandenen Bausubstanz (ein bauliches Zeugnis der Ostmoderne, Architekt: Ulf Zimmermann), den Einsatz erneuerbarer Energien sowie die Einbindung der vielfachen Baukunst am Gebäude als Zugpferd und Aktivator für eine erwünschte Revitalisierung. Allein vier baugebundene Kunstwerke des Künstlers Rudolf Sitte sind in und an der Mensa zu bestaunen und Teil der Kunstsammlung, auf die die frühere Technische Hochschule Merseburg zurecht mit Stolz verweist. Parallel wurde in der Kreativwerkstatt an Zukunftsvisionen für das Haus getüftelt. In Summe ging es an dem Tag um das, was eine Gebäudebelebung für die Hochschule, aber auch für die Stadt Merseburg bedeuten kann: ein Mehrwert in Sachen Nachhaltigkeit, Schönheit, Zusammen – den drei NEB-Kriterien, die für die Qualifizierung eines JTF-Förderantrages maßgebend sind.
NEB_PRESS, MZ-Veröffentlichung vom 5. Dezember 2023
Bauen auf Partner & Synergien
Dass die Hochschule für die Umsetzung ihres Mensa-Projektes auf Partner im Verbund baut und auf Synergien setzt, wurde in der Expertenrunde deutlich. Hier diskutierten mit Hochschulrektor Prof. Dr. Markus Krabbes und dem NEB_NETZWERKBÜRO u. a. Dorothee Hohnekamp-Könemann vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Mitarbeitende der Investitionsbank Sachsen-Anhalt, vom Kreisentwicklungsgesellschaft Saalekreis mbH sowie vom Stadtentwicklungsamt Merseburg. Ein Abriss der Mensa jedenfalls ist vom Tisch, wenngleich 15 Jahre Leerstand dem Haus deutlich sichtbar zugesetzt haben.
Qualifizierung. Jetzt!
Jetzt geht es an die Qualifizierung des JTF-Förderantrags mit dem Nachweis über Innovation und Prototypisches, den gesamtgesellschaftlichen Denkansatz und die Übertragbarkeit von Methoden und Szenarien. #NeueBauhäusler eben. Die Alte Mensa, im nächsten Jahr 50 Jahre alt, bietet dafür gutes Potenzial.