TOGETHER! NEB_MEETS „Gemeinsam Zukunft gestalten – wie fangen wir es an?“

Beim 3. großen Netzwerktreffen NEB_MEETS der NEB_FAMILY am 27. Mai 2025 drehte sich alles um eines: das NEB_KRITERIUM: GEMEINSAM! Das NEB_NETZWERKBÜRO hatte im Auftrag der Stabsstelle Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier zu einem „Denksalon“ ins Gesellschaftshaus im Magdeburger Klosterbergegarten geladen. Acht kurze Vorträge setzten einen Impuls, danach wurde in acht kleineren „Salons“ nachgefragt: Wie fangen wir es an, wie machen es andere und wie gestalten wir Zukunft gemeinsam? Es wurde miteinander diskutiert und überlegt, bestärkt und ermutigt. Es war ein Tag voller Intensität, Aktivität und Kraft. Die Übergabe eines Förderbescheids an das NEB_PROJEKT „LandKiez Thondorf“ adressierte GEMEINSAM ganz praktisch. Am Ende fasste Städtebau- und Architekturtheoretiker Prof. Dr. Christopher Dell das Gehörte in einem fesselnden Vortrag zusammen. Er war sich sicher: Dieses NEB_MEETS bot Einblicke, wie man sie sonst nie en bloc geboten bekommt.

Wer meinte, der Tag würde langweilig werden, der hatte sich mal richtig getäuscht. Das NEB_NETZWERKBÜRO traf mit dem Format des „Denksalons“ den Nerv der Zeit: Keine langen Reden, sondern miteinander reden! Strukturiert war das 3. Treffen der NeueBauhäusler-Community in jeweils kurze Impulse und sich anschließende Gesprächsrunden mit den Vortragenden, begleitet von Moderatoren und die im Nachgang für alle resümierten.

Part I stellte die „Partizipation“ in den Mittelpunkt: mit „Aktivierung“, „Ko-Kreation“ und „Grassroots“. Hier gaben den Denkanstoß: Martin Naundorf vom OSTEN Festival Bitterfeld-Wolfen, wo eine Künstlergemeinschaft verwaiste Kulturstätten für und mit den Leuten vor Ort aktiviert; Felicitas Nadwornicek zum Summer of Pioneers in Dessau-Roßlau, bei dem kreative Köpfe Stadt und Land für einen Sommer und länger beleben, sowie Thomas Fischer vom Netzwerk Industriekultur Sachsen-Anhalt, der von den hunderten Initiativen berichtete, die wertvolle Industriekultur in ihrer Heimat erhalten.

Part II hatte die „Mehreren Ebenen“ zum Thema, betrachtet in „lokal“, „Land Sachsen-Anhalt“ und „international“. Burkhard Schmitt, Direktor der Fürst-Otto-Victor-Stiftung Droyßig, berichtete vom NEB_Projekt der „Kulturvilla“, in dem sich Dorf-und Schulgemeinschaft für die Schaffung eines Lern- und Begegnungsortes zusammenschließen; Annett Kautz zum Landeswettbewerb REVIERPIONIER, das Impulse in einer Transformationsregion erfolgreich fördert, sowie Thies Schröder zu den Erfahrungen des Forum Rathenau, das den Wandel zu einer ressourcenschonenden Gesellschaft global denkt und lokal gestaltet und in einem internationalen Austausch um ein ganzes Strategienspektrum bereichert wird.

Part III nahm die „Transdisziplinarität“ in den Fokus, betrachtet unter den Gesichtspunkten „administrativ“ und „informell“. Hier stellte Dr. Mario Kremling von der SALEG-Unternehmensgruppe gelebte transdisziplinäre Planung am Beispiel Integrierter Gemeindeentwicklungskonzepte vor und Ulrike Rothe vom Förderverein für die Umweltkirche Zangenberg machte die Zuhörenden mit dem beantragten NEB_PROJEKT Umweltkirche Zangenberg bekannt, wo sich Wissenschaft und Wissen vor Ort zu einer Lernlandschaft vereinen.

Die sich anschließenden kleineren „Denksalons“ waren kritisch, interessiert und intensiv. Es wurde Klartext gesprochen, von den Herausforderungen berichtet, die die Umsetzung einer Idee bis zu einer möglichen Förderung und in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit sich bringen, wie man Partner finden, Netzwerke knüpfen, Strukturen durchdringen kann, wann eine gute Idee tragfähig, wann förderfähig ist, wie man Gemeinschaften schmiedet, wie wertvoll Netzwerken und der überregionale Austausch sind, aber auch wie stark Kultur als Trägerin von Transformationsprozessen ist – und dass es alle Generationen für eine gelingende Zukunft braucht. Klug und inspirierend wurden Gedanken und Ideen weitergegeben, Best Practice geteilt – im besten Sinn. Und das auch zum Ende des NEB_MEETS mit einer Übersicht zu aktuellen Förderkulissen für NEB_PROJEKTE und darüber hinaus.

Ein Höhepunkt war die Übergabe des Förderbescheids an das NEB_PROJEKT „LandKiez Thondorf“ von Staatssekretär Dr. Jürgen Uhde

Der architekturtheoretisch-philosophische Schlussvortrag von Prof. Dr. Christopher Dell stellte das Gehörte furios in einen weiten Kontext: beginnend beim Lennéschen Klosterbergegarten als Experimentierfeld jener Zeit und Ausdruck einer „neuen Urbanität“ und „Trainingsraum“ einer sich herausbildenden städtischen Kultur, zog Platons Idee von der „guten Stadt“ und Aristoteles‘ Konzept von der „gerechten Stadt“ heran, zitierte Hannah Arendts Kritik der Urteilskraft und nahm die gesellschaftsverändernden Ideen des avantgardistischen Bauhauses her, um schließlich die Frage kritisch zu betrachten: Wie bekommen wir die Stadt lebendig, in einer Zeit, „wo die Gesellschaft sich zersplittert und man wie durch ein Brennglas nach der scheinbar verlorenen Demokratie sucht?“ Für ihn lag die Lösung genau hier, in den vielfältigen Projekten und Initiativen, für die er die Metapher von „Maschinen“ heranzog, jede ein „Trainingsapparat“, aufgeladen und herausfordernd – sicher mit unterschiedlichen Wissensständen, Verfahrensweisen und in kleineren Strukturen und Maßstäben unterwegs –, aber zusammen einen großen „Move“ im Land in Gang setzend. TOGETHER!

BEAUTIFUL. SUSTAINABLE. TOGETHER.
#NeueBauhäusler

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