Industrielles Erbe und Neues Europäisches Bauhaus war das Thema des diesjährigen Zusammentreffens der Mitglieder des ERIH Vereins, Träger der Europäischen Route der Industriekultur und das Netzwerkbüro war eingeladen die Initiative für das Neue Europäische Bauhaus in Sachsen-Anhalt zu präsentieren.
Vom 08. bis 10.11. fand der Kongress in Bilbao im Norden Spaniens statt. Eine geschichtsträchtige und ehemals hochindustrialisierte Hafenstadt am Golf von Biskaya, die mit vielzähligen baulichen Sehenswürdigkeiten aufwartet. Angefangen von der lebendigen, mittelalterlichen, komplett autofreien Altstadt, über prachtvolle Architektur aus der Zeit der Industrialisierung und des Jugendstil und mächtige Zeugen der Schiffs- und Stahlbautradition hin zu zeitgenössischen Bauten international renommierter Architekten. Jede einzelne Entwicklungsepoche ist in der Stadt ablesbar und ihr ganzer Habitus zeugt von Jahrhunderte währender Resilienz – schönes, stolzes Bilbao! Durch die Deindustrialisierung hat Bilbao eine harte strukturelle Zäsur erfahren und sich neu aufgestellt.
Das Netzwerkbüro hielt am 9.11. einen Vortrag zur Industrialisierungsgeschichte Sachsen-Anhalts, zum historischen Bauhaus und seinen Nachfolgeorganisationen #moderndenken, sowie zu unseren Plänen für das Neue Europäische Bauhaus in Sachsen-Anhalt #NeueBauhäusler. Das Auditorium interessierte sich sehr für Sachsen-Anhalts Erfahrungswerte aus den Projekten des Industriellen Gartenreichs und IBA 2010-Strategien in Schrumpfenden Städten.
Vom reichen industriellen Erbe Europas und Impulsen zu seiner Weiterentwicklung sprachen weitere Referenten zu Luxemburg, Port Sunlight in England, Rybnik in Polen, dem Pfefferberg Berlin, der Textilindustrie in Norwegen und aus Reggio nell’ Emilia in Italien. Es herrschte Einigkeit darüber, dass industrielles Erbe einen bedeutenden Beitrag zu nachhaltiger Stadtentwicklung und kreativem Zivilengagement leisten kann. Der Erhalt industrieller Architektur bewahrt authentische, oftmals hochästhetische Zeitschichten und erlaubt vielfältige Nutzungen auf Grund seiner ihm innewohnenden räumlichen und strukturellen Flexibilität. Für das NEB Sachsen-Anhalt hat die Revitalisierung industriellen Erbes einen hohen Stellenwert.
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